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Irland

18.07.2024

Wir sind von dem Fährhafen Cairnryan nach Larne übergesetzt. Die Anreise nach Irland haben wir über England gemacht. Erst mit der Fähre von Calai nach Dover, mit einem Schlenker über Cornwall ging es dann nach Cairnryan (im England Blog findet ihr unsere Erfahrungen und Erlebnisse) zur Fähre Cairnryan.

Die Fährfahrt war ohne Probleme. Dank eines Loungesessel mit Blick nach Vorne hat der Kopf nebst Magen sich nicht arg beschwert. Vielleicht haben auch die Delphine, die unseren Weg gekreuzt haben, für Ablenkung gesorgt. Wie die Tiere neben dem Schiff geschwommen, gesprungen und dann vor dem Bug weggetaucht sind. Beeindruckend.

Nordirland begrüßt uns mit Regen. Wusstet ihr, dass Nordirland immer noch zu England zählt?
Etwas irritierend, da hab ich wohl in der Schule nicht aufgepasst oder habe das Weltgeschehen nicht verfolgt. Vorteil: Wir haben noch 20,00 Pfund, die wir hier an den Mann bringen können. Im Rest Irlands ist der Euro das Zahlungsmittel.

Unser heutiger Weg führt uns nur noch zu einem kleinen Hafen, auf dem wir übernachten wollen. Weil wir nicht wussten, wie arg ich von der Fährfahrt angeschlagen bin, haben wir den Step kleingehalten. Mein Kopf dankt es uns auch.

Im Ort Glenarm stehen wir direkt an der Marina. Die kleinen Boote dümpeln im klaren Wasser im Hafenbecken, Flieder wächst am Rand des Hafenbecken. Es ist schön anzuschauen. Das Wetter ist ein wenig aufgeklart und so machen wir uns noch zu einem kleinen Spaziergang auf.

Der Ort mit seinen alten Häusern, die farbenfrohen Blumen an und vor den Häusern, es ist sehr idyllisch. 

Wir machen noch einen kurzen Stop im Einkaufsladen und kaufen Brot im kleinen Einkaufsladen. Als wir weiter schlendern, sieht Micha eine Bäckerei und ärgert sich. Brauch er aber nicht, die Bäckerei hat zu, also war der Brotkauf im Laden notwendig.

Das Glenarm Castle hat ein imposantes Tor. Die alten Gemäuer sind immer wieder schön anzuschauen.

Vorbei an der St. Patrick´s Church schlendern wir zum Glenarm Walled Garden. 

Die historische Anlage ist sehr gepflegt, die alten Häuser schön anzuschauen. 

Und das Beste, es gibt handgemachtes Eis.  

Auf dem Weg zurück zu unserem Bumba gehen wir an dem kleinen Strand entlang. Er ist so gar nicht mit dem Strand der letzten zwei Nächte zu vergleichen. Es liegen viele Algen am Strand, bei Ebbe sieht man ein wenig weißen Sand. Bei der Flut drückt das Wasser dann die Algen hoch und neues Naturgut wird angespült. Das riecht nicht gut. Zum Glück stehen wir an der Marina.

Es ist erstaunlich, wieviele Wohnmobile hier stehen und auch über Nacht bleiben. Der Knaller ist allerdings ein Wohnwagen, der anscheinend schon länger hier steht. Wir sind wirklich auf einem Parkplatz, kein Stellplatz, kein Campingplatz. Das überrascht uns, dass der hier steht und es anscheinend niemanden stört. Na gut, wir bleiben auch über Nacht und fahren morgen früh erst weiter, aber der scheint hier schon wesentlich länger zu stehen. 

Es regnet wieder und wir sitzen hoch und trocken in unserem Bumba, sitzen bequem und entspannt am Tisch und genießen die Aussicht. Die Regenpause haben wir richtig gut ausgenutzt. 

19.07.2024

Von Glenarm geht es in den Glenariff Forest Park. Der Glenariff Forest Park soll grandiose Ausblicke bereithalten. Na dann. Als wir am Park ankommen, sollen 13,00 Pfund Parkgebühren bezahlt werden. Der angrenzende Stellplatz soll 27,00 Pfund kosten. Kurze Überlegung. Lieber 14,00 Pfund mehr ausgeben und dann gleich hier bleiben? Mh… die von uns ausgesuchte Wanderung soll rd. 2 Std. Gehen, was machen wir dann hier noch? Der Platz begeistert uns gar nicht. „Du, als wir hochgefahren sind, da habe ich einen Parkplatz gesehen. Lass uns den ansteuern, dann laufen wir zwar noch ein bisschen mehr als gedacht, aber das macht uns ja nichts“. Wunderbar, Plan steht. 

Der Weg ist wunderbar. Die Aussicht, die Natur von der wir hier umgeben sind, die Pflanzen, umwerfend. Durch den stetigen Regen und – wenn dann eine Regenpause da ist – die Sonne, die hinter Schleierwolken versteckt ihre Wärme abgibt, ist es allerdings ein wenig wie in der Sauna. Aber auch das tut der Sache keinen Abbruch. Es ist einfach traumhaft schön hier oben!

Glücklich und zufrieden durch die Bewegung und dieser wunderbaren Umgebung fahren wir zu dem nächsten, anvisierten Stellplatz. Auch er liegt in einem kleinen Örtchen, in Cushendun, am Wasser. Insgesamt gibt es hier zwei Parkplätze. Wir entscheiden uns für den zweiten Platz. Als wir auf den Platz fahren, gucken wir nicht schlecht. Es stehen drei Wohnwagen, jeder mit Notstromaggregat und einem Auto, auf dem Platz. Wie auf einem Campingplatz. Der Hammer. Die Camper scheinen auch schon länger zu stehen. Ein Küchenzelt ist aufgebaut, Tisch und Stühle stehen. Da es im ersten Ort bereits so etwas gab, scheint es hier ja üblich zu sein. Verrückt.

Wir stellen uns an die Seite und laufen erstmal eine Runde zu dem anderen Parkplatz. Irgendwie fühlen wir uns hier nicht wohl. Vielleicht ist der andere Parkplatz schöner. Unser Weg führt uns an dem kleinen Sandstrand entlang. 

Der Platz direkt im Örtchen ist schöner. Wir beschließen, um zuparken. Also zurück zum Dicken und ihn an einem schöneren Ort mit netten Nachbarn parken. Wir finden ein Fleckchen neben einem anderen Camper. Jetzt haben wir einen uneingeschränkten Blick auf das Meer durch das Küchenfenster. Was wir jetzt sehen, dass auch hier viel Algen und Seegräser am Strand liegen. 

Jetzt heißt es aber erstmal, Ort erkundigen. So laufen wir über die Brücke, an den Häusern vorbei und „Hast du das gesehen? Ein springender Fisch. Da schon wieder.“ Hier springen Fische. Aber nicht nur einen kleinen Hupser, Nein, sie kommen richtig hoch aus dem Wasser. 

Der Weg endet in einer kleinen Bucht mit einem Steinstrand. Die Bucht ist umsäumt von Klippen, die wir durch eine kleine Höhle erreichen. Sehr schön.

 

Auf dem Rückweg über die Brücke sehen wir unseren Dicken.

Anstelle zu Bumba gehen wir noch in die andere Richtung. Bewegung schadet nie.

Genau als wir bei Bumba ankommen, fängt es wieder an zu regnen. Das nennt man eine Punktlandung.

„Die Ebbe kommt, es fängt an zu riechen. Und wie es riecht. Heidewitzka, da kann kein Klo mithalten. Junge Junge. Türen und Fenster sind verrammelt, als Gegenduft werden Teelichter mit Erdbeeraroma angemacht. Die hatten wir zum Glück noch aus Tunesien. So ist es erträglich.

20.07.2024

Die Geruchsattacke ist überstanden, wieder ein Erlebnis, an das wir uns später mit einem lachen erinnern werden. 

Wir fahren heute zu den Giant´s Causeway. Das Wetter ist immer noch grau und trüb, aber regenfrei. Der Regen soll erst später kommen. Auf dem Weg fahren wir noch durch das kleine Örtchen Ballycastle und kaufen beim Coop ein. Warum um Himmelswillen muss der gesamte Laden ein Kühlschrank sein? Egal in welchem Laden wir bisher waren, es ist bitterkalt. Nicht nur im Kühlthekenbereich. Boah, nächstes Mal noch Handschuhe einpacken….

In dem Ort stehen überall Hütchen mit dem Parkverbotzeichen. Die kompletten Straßen sind damit gepflastert. Es sind Parkplätze ausgewiesen und Busse stehen an einer Ecke bereit. Ein Schild sagt uns, dass heute ein Red Bull Cliff Diving World Series Event ist. Sofort habe ich die Bilder aus dem Fernsehen im Kopf, die ein ähnliches Event von Red Bull zeigten, und sich Menschen durch einen Ort „wälzten“. Bloß weg hier.

Jetzt sind wir bei den Giants. Seit 1986 gehören sie zu den UNESCO-Welterbestätten. Sie bestehen aus ca. 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen. Es hat zu regnen aufgehört und wir machen uns 10,00 Pfund leichter (für den Parkplatz) auf. Wir wählen den Wanderweg, der oben auf der Klippe entlang geht und im hinteren Teil an das Meer. Auch wenn es grau und grau ist, es teilweise nieselt, haben wir schöne Ausblicke. Es ist beeindruckend, so hoch oben zu stehen und unten die Menschen als kleine Punkte zu sehen.

Der Weg führt weiter und wir staunen, wieviele Menschen sich dort unten bewegen. Es fahren sogar Busse auf der kleinen Straße. Hier oben haben wir kaum Gegenverkehr und hinter uns niemanden. 

Als wir den Berg runter gehen, kommen wir an den ersten Säulen vorbei. 

Es ist beeindruckend und immer wieder fragen wir uns, wie das machbar ist, dieses einheitlich, als ob jemand mit einem Apfelschneider den Fels geteilt hat. So gleichmäßig. Ja, wir lesen Wikipedia und Co., manchmal schauen wir auch zum besseren Verständnis ein Video, aber es gibt Dinge, die (für mich) einfach nicht greifbar sind.

Wir folgen dem Pfad, der um eine Klippe führt und stehen vor einem alten Tor.

Knapp hinter dem Tor endet der Weg und Micha und ich sind ein wenig enttäuscht. Wir hatten mehr erwartet. Eine Frau kommt um die Ecke und sagt immer wieder nur „Wow“, „Wow“ und nochmal „Wow“. Wir schauen uns an. Anscheinend haben wir schon so viele Sachen gesehen, das wir hier nicht mehr so abgeholt werden. Wir denken beide an Island und dabei „Wow“, noch heute.

Für den Rückweg nehmen wir den unteren Weg und kommen an den Basaltsäulen vorbei, die aus dem Boden zu sehen sind. Es ist verrückt, wieviele Touristen auf den Basaltsteinen rumlaufen. Es ist herrlich zu beobachten, wie sich einige in Pose werfen um DAS Foto zu bekommen. 

Wir sehen uns den Trubel an und beneiden die zwei Mitarbeiter, die mit einem erste Hilfe Set bereit stehen nicht. Sie achten darauf, dass die Leute nicht einfach sinnlos durch die Gegend kraxeln. Es kümmert nur niemanden. Den ganzen Tag von Touristen umgeben, da braucht man Nerven.

 

Der Regen setzt ein und wir wollen noch einen Blick in das Visitor Center werfen. Ein junger Mann fragt uns, ob wir ein Ticket haben? Ticket? Nein. Für 6,50 Pfund können wir jeder ein Ticket erwerben und dann eintreten. Ich schaue in den Anfang des Centers und sehe einen Food Cord. Dafür Eintritt?  Hinten sind Läden zu erahnen. Nein, so interessant kann es nicht sein.

Etwas naß kommen wir an unserem Dicken an. Jetzt suchen wir uns ein Nachtquartier und dann ist Feierabend. Auf der Herfahrt hatte ich einen schönen Platz gesehen. Unser erster Anlaufpunkt. Ein Parkplatz am „White Park Bay“. Leicht schräg und momentan stark besucht. Wir schauen nochmal zum Spot 2. Kurz: schöne Aussicht genannt. Hier halten wir an, ein toller Blick aus dem Fenster, um genauer zu sein, aus meinem Fenster. Micha sieht Himmel und Meer am Horizont, mehr nicht. Der Platz liegt direkt an der Straße und er hat, wenn er aus dem Fenster schaut, Autos und Straße. Irgendwann setzt ein starker Wind ein. Wir werden richtig geschüttelt. Der Wind drückt gegen das Klo und der kleine Ventilator in der Trenntoilette kann da nicht gegen halten. So haben wir einen Geruch wie in einer Reithalle in der Nase. Immer noch besser als gestern Abend. Da es nun aber auch stark regnet, beschließen wir auf den anderen Platz zu fahren, da wir hier jetzt keine Aussicht mehr haben, es ist grau und nebelig.

Unten angekommen, am „White Park Bay“ parken wir und gehen erstmal an den Strand. Das ist wieder ein schöner Strand. Fast so schön wie in Cairnryan. Allerdings sind die Treppen zu dem Strand ein wenig schlüpfrig und so rutsche ich dann mal zwei Stufen auf dem Hintern, die Füße müssen ja auch mal geschont werden… 

Nichts passiert, Krone wieder gerade aufgesetzt, gehen wir direkt an das Wasser. Klares Wasser, türkis und dunkelblau. So stehen wir da und genießen die frische Luft und den Wind.

Zurück halten wir noch kurz bei dem kleinen Imbiss an. Ein kleiner Container, in dem ein junger Mann sitzt und von Pommes bis Eis alles verkauft. Wir kaufen uns eine Pommes. Da haben wir jetzt richtig Lust drauf. Kosten zwar 5,00 Pfund, die lohnen sich aber. Selbstgeschnitzte Pommes, im guten Oel frittiert mit gutem Salz. 

 

Ab 21:00 Uhr lichtet sich der Himmel und die Sonne kommt hervor. Um 21:20 Uhr gehen wir Richtung Strand, der Himmel ist strahlend blau geworden. Wir sehen nach 3 Wochen unseren ersten (!) Sonnenuntergang auf unserer England / Irland Tour. 

Gegen 21:45 Uhr verschwindet die Sonne dann ganz vom Horizont.

21.07.2024

Der Weg führt uns heute an der Küste entlang nach Londonderry. Wir benötigen frisches Wasser, der Abwassertank sollte auch mal wieder geleert werden und unsere mobilen Daten müssen ebenfalls aufgeladen werden.

So geht die Reise an der Küste entlang. Das Dunluce Castle liegt auf der Route, da ich mir diese Ruine gerne anschauen möchte. Es handelt sich um eine der größten Ruinen der mittelalterlichen Burgen in Irland. Nicht nur die Burg sondern auch das Dorf, wie es früher einmal war, ist auf Zeichnungen rekonstruiert. Was ich nicht wusste, dass das Schloß so eine große Attraktion ist, dass selbst mit großen Bussen Touristen hergelotst werden. Als wir auf den Parkplatz fahren, wird uns freundlich gesagt, dass wir mit unserem großen Auto hier keinen Platz mehr finden und zu dem 500 yds entfernten Parkplatz nutzen können. Na gut, ein wenig mehr Bewegung hat noch nie geschadet.

Zum Glück ist es trocken und nur ein wenig windig. So machen wir einen schönen Spaziergang und schauen uns das gute Stück an.

Die Ruine sieht aus der Ferne interessanter aus, als aus der Nähe. Diese Feststellung machen wir dann noch.

Zurück an unserem Dicken werden wir von einem Mann angesprochen, der völlig begeistert ist. Micha und er verschwinden im Bumba. Die Begleitung des Mannes und ich stehen vor Bumba und ich werde gefragt, ob sie sich mit ihm fotografieren dürfen. Natürlich, damit haben wir gar kein Problem. Ich unterhalte mit ein wenig und sie sagen mir, dass sie auch von so einem Auto träumen. Ja, das kann ich absolut verstehen und wir hatten diesen Traum auch und haben uns diesen Traum erarbeitet. So mache ich ihm Mut und sage ihm, dass er nicht aufhören soll zu träumen.

Unsere Reise geht weiter über kleine und große Straßen. Grüner Landschaft, die den Blick auf das Meer freigibt, kleine und große Häuser, alle in dieser klaren Bauweise. Die blühenden Hecken, die farbenfrohen Bepflanzungen der Gärten und Wälle. Wenn keine Hecke die Straße säumt und der Blick auf die Weiden und Felder freigegeben wird. Diese satten Grüntöne.

Angekommen in Londonderry stehen wir auf einem Parkplatz mit 24h parken. Es ist kein Schild für „No Overnight“. Allerdings möchten wir heute wieder aus der Stadt. So schmeißen wir 1,50 Pfund in die Parkuhr und bekommen ein Ticket bis – die Augen werden gerieben und es wird nochmal geschaut – 22.07.2024 11:30 Uhr. Warum auch immer, anstelle der 6,75 Pfund die eigentlich für 24h aufgerufen werden, könnten wir für 1,50 Pfund hier nächtigen. 

Der Weg vom Parkplatz in die Stadt geht durch Häuserreiehen, wo viele Reihenhäuser Leerstehen. Auf den ersten Blick sieht man das nicht sofort, da in den Fenstern der leeren Häuser Bretter mit Aufdrucken sind. Auf einigen Brettern sind Gardinen zu sehen, eine Kerze die auf dem Fensterbrett steht oder die Katze, die rausschaut. Auch die Eingangstüren sind auf diesen Brettern aufgedruckt. Durch diese Aktion sehen die Straßenzüge nicht so trist aus, da hier, nachdem man genauer hin schaut, doch viele Häuser diese Bretter haben.

Der Vodafone Shop ist in einer Mal und schnell gefunden. Der junge Mann ist sich nicht sicher, ob wir den Vertrag auch in Irland nutzen können, aber um die Grenze herum schon. Gut. Wir kaufen jetzt nochmal eine Karte, damit wir mobil sind. Wir werden uns dann später in Irland neue Karten besorgen. So würde es uns erstmal reichen. Wieviel GB? 100 GB, die letzten 75 GB waren gefühlt nach 5 Stunden weg. 

Auf dem Rückweg zum Parkplatz holen wir uns noch ein Eis. Handmade und alleine vom anschauen bekommt man Appetit. „Cheescake Strawberry“ und „Kinder Bueno“ gehören mir. Micha nimmt noch eine Kugel mit Vanille dazu. Und das Eis ist mega lecker. Können wir nur empfehlen. Joe Jacksons Eis an der Ecke Ferryquay St und Pump St.

Der Tag ist noch jung und wir beschließen, weiter zu fahren. Die Steinfestung Grianán of Aileach liegt nicht weit von der Stadt entfernt, allerdings schon in Irland. Es gibt viele geschichtliche Annahmen zu dieser Festung. Unter Anderem sollte hier Kunst und Politik statt gefunden haben. Wir sind von der Baukunst für die damalige Zeit fasziniert. Das innere der kreisförmigen Festung ist etwa 23 m breit, die Mauer von außen oval. Die Steine sind geschichtet….

Ich möchte gerne noch etwas googeln und stelle dann fest: Kein Netz. Die soeben erworbene Simkarte funktioniert nicht im Grenzbereich. Und wir sind definitiv noch im Grenzbereich. Wir sind ganze 9 km gefahren und geschätzt 3 km von der Grenze weg. Super, und nu? Zurück auf den Platz, es ist eh schon fast 17:00 Uhr. 

Also die 9 km zurück, Parkplatz bezogen und jetzt laden und aktualisieren der Geräte, damit die neue Karte nicht ganz umsonst war. Wir wissen nicht, wann wir in Irland einen Vodafone Laden finden und wir möchten unsere Reise nicht danach ausrichten. Wenn wir dann mal zwei oder drei Tage off sind, ist es so. 

22.07.2024

Wer hätte das gedacht, das Laternenlicht, das direkt durch unseren MaxVan reingeleuchtet hat, hat überhaupt nicht gestört und es war völlig ruhig.
Der Plan für heute steht und Micha hat noch eine super Idee. Die Sim-Karte, die wir gestern gekauft haben, können wir jemanden schenken, der die mobilen Daten aufbrauchen kann. Also mache ich mich nach einem leckeren Frühstück auf und gehe zu dem einzigen Gebäude, dass an dem Parkplatz steht. Ich spreche einen Mann an und frage ihn, ob er Interesse hat. Nein, aber er schickt mich in das Gebäude rein. Kurz der Dame am Empfang mein Anliegen erklärt, „One Moment“ und verschwindet. Sie holt anscheinend den Leiter (ich habe in der Zeit gesehen, dass ich in einer Behindertenschule bin) und auch ihm erzähle ich, was ich verschenken möchte. Ich drücke ihm die SIM-Karte und den Zettel mit Rufnummer & Co. in die Hand und er freut sich riesig. Ja, die werden sie gerne verwenden. Eine gut Tat am Tag… immer wieder etwas schönes.

Was noch amüsant an der Karte war, dass wir 100GB gebucht hatten. Nachdem wir einiges geladen und aktualisiert hatten, hatten wir eine Abfrage gemacht, wieviel noch auf der Karte ist. 256 GB sagte die freundliche Telefonstimme. Ein Überraschungsei. Das hätten wir mal früher haben sollen 😉

Der Mallon Head ist heute unser Ziel. Also machen wir uns auf die Reise. Raus aus der Stadt geht es flink über die Grenze und die Tankstellen zeigen Pfund und Euro an. Wir sind in Irland, der Euro hat uns wieder. Wir werden zeitweise den Wild Atlantic Way fahren, aber auch die kleinen Straßen zur Abwechslung. Als ich das Schild mit dem Atlantic Way fotografiert habe, sieht man ein paar Menschen auf der Straße. Diese Menschen gehören zu einer Beerdigung. Es muss eine wichtige Persönlichkeit gewesen sein, dass ein halbes Dorf hinter dem Leichenwagen läuft. Der Verkehrsstau der dadurch verursacht wird, ist beeindruckend. Aber: Wir haben Zeit!

Wir können es gar nicht fassen, als wir ankommen. Blauer Himmel. Es ist wundervoll.

Als erstes gehen wir zu dem Turm. Die Aussicht ist – wie so oft in diesem Land – sehr schön. Das tiefblaue Meer, die grünen Wiesen und Weiden, der weiße Strand und dann noch der Felsen dazu. 

Wir genießen die Sonne und den blauen Himmel. Das Wetter ist hier so sprunghaft, da muss man jede Minuten in vollen Zügen genießen.

Die Route führt uns weiter an der Küste entlang. Diese Landschaft ist einfach wunderschön, traumhaft, ich bin begeistert. Dazu die kleinen Straßen, Schafe, die links und rechts grasen, kleine weiße Häuser.

Dann kommen wir über einen Hügel und haben dieses Bild:

Begeisterung pur. Die Begeisterung bleibt auch, als wir durch den Ort Buncrana fahren. Die Hauptstraße ist gesäumt mit kleinen Geschäften und in einem der Geschäfte ist ein Vodafone Store. Damit haben wir nicht gerechnet, das wir wieder so schnell mobil sind.

Der Ort ist wirklich niedlich und die Fassaden sind alle mit Blumenampeln geschmückt. 

Bumba sorgt immer wieder für Freude. Ein älteres Ehepaar steht vor ihm und total aus dem Häuschen, weil sie in so super finden und „The Color, a beautifull color, i like it“. Ja sagen wir, wir finden ihn auch toll.

Was bleibt jetzt noch? Ein paar Lebensmittel einkaufen und dann einen Platz für die Nachtruhe finden. 

Lebensmittel gibt es in Letterkenny und unser Nachtlager schlagen wir am Lough Salt auf einem kleinen Parkplatz auf. 

Kochen mit Aussicht:

Was für eine schöne Aussicht ich habe. Meinen Schatz und dahinter die Sonne, die langsam untergeht. So kann es weiter gehen.

23.07.2024

Die Sonne lacht uns an. Wie schön das ist. Allerdings fällt frühstücken vor der Tür aus, es ist ein wenig frisch vor der Tür. Die Heizung lief heute auch schon. So genießen wir die Aussicht auf die sonnenbeschienen Hügel und das Wasser.

Als Erstes steuern wir die Touristeninformation Glenveagh Nationalpark an und beschließen hier das Glenveagh Castle zu besuchen. Es ist eine kleine Wanderung von 8 km. Wir laufen am See entlang. Es ist warm, die Sonne scheint, alles ist farbenfroh.

Das Schloß ist wunderschön. Diese Baukunst zu der Zeit. Es ist einfach beeindruckend. Bei dem kleinen Stand ein Eis gekauft und so durch den Garten schlendern. Die Welt könnte nicht schöner sein.

In dem Hauptgarten sagt Micha „Guck mal, da steht unser neues Häuschen“. Oh ja, ein kleines, verwunschenes Haus, mit einem kleinen Kräutergarten. Mh…träumen darf man ja, bei dieser Kulisse und diesen Gärten.

Diese Gärten sind einfach wunderschön und haben eine unheimliche Vielfalt.

Auf dem Rückweg zu unserem Dicken sehe ich noch dieses Schild und schmunzle. Eine schöne Idee.

Wohin jetzt? Zum Horn Head. Die Fahrt zu der Küste und an der Küste entlang ist einfach schön. Wir fahren wieder auf den Wild Atlantic Way (kurz WAW). Die kleine (oder auch mal größere Straße), schlängelt sich an der Küste entlang. Man hat immer wieder den Blick auf die Landschaft, das Meer. Jetzt ist die Ebbe da, so dass hier und da auch mal ein kleines Fischerboote „auf dem trockenen“ liegt.

Die Anfahrt zum Horn Head geht durch Hochmoorlandschaft. Wenn man dann den Blick auf das Meer mit den Klippen hat, ist es einfach atemberaubend. 

Im ersten Moment dachte ich, dass hier jemand einen Stein bemalt hat. Rings herum waren die Steine aber auch so gezeichnet:

Wir fahren den WAW weiter und genießen die Aussicht. Teilweise wird hier an der Küste Torf abgebaut. Das habe ich sehr lange nicht gesehen und Micha noch nie. Natürlich stellen wir uns gleich wieder Fragen. Wie wird er abgebaut, wie lange muss er trocknen, wird er zum Feuern genutzt und und und …

Am Spätnachmittag sehen wir einen kleinen Aussichtspunkt und beschließen hier zu bleiben. Ein schöner Platz. Das graue Wetter treibt uns nachdem wir draußen einen Kaffee getrunken haben rein. Dieses nass Kalte ist einfach unangenehm.

Was wir jetzt machen? Erstmal einen Kaffee trinken und Kekse essen. Dann rufen Foto und Co. zur Bearbeitung. Ansonsten lassen wir uns Überaschen, was vielleicht noch kommt. Und was kommt? Mitchies!!! Es gibt sie nicht nur in Schottland, wie wir zu unserem Leidwesen feststellen müssen. Beim kochen war das Fenster auf einen Spalt. Das Fliegengitter stört die kleinen Mistviecher aber nicht. Im Bad war ebenfalls das Fenster auf Spalt. Das soll heißen: Wir gehen jetzt auf die Jagd. Diese kleinen Bisse machen einen Verrückt. Zum Glück haben sie nicht die Zwangsbelüftung entdeckt, so dass wir, nach erfolgreicher Jagd, keine Probleme mehr haben. Die roten, juckenden Punkte reichen mir aber auch.

24.07.2024

Vorsichtig das kleine Rollo vom Fenster geöffnet und …. grau. Na ja, war ja auch angesagt, aber ich hatte ein wenig Hoffnung.

Erstmal wird ausgiebig gefrühstückt. Vorgestern waren wir bei Tesco einkaufen und hatten dort gutes Brot bekommen. Das gibt es jetzt, mit Käse und Corned Beaf. Wunderbar. Wir werden heute weiter den WAW fahren. An dem Wetter können wir nichts ändern und auf Besserung warten lohnt auch nicht. Die Wettervorhersage ist für ganz Irland nicht wirklich prickelnd. Bevor es losgeht möchte ich noch ein neues Mitglied im OMAN Forum die Fragen zusenden, damit der Account auch bestehen bleibt. Tja, Safari kann die Seite nicht öffnen. Auf keinen meiner drei Geräte. Micha kann die Seite öffnen. So gehen wir auf die Fehlersuche bzw. Ausschlussverfahren. In diesem Zuge werden die Geräte von unnötigen Apps befreit. Eine halbe Stunde später kann ich die Seite wieder aufrufen. Woran es lag? Wahrscheinlich an unserer VPN. 

Der Benutzer ist angeschrieben, die Schränke und Schubladen alle gesichert und die Schuhe an. Wir sind wieder auf dem WAW. Die kleine Straße windet sich an der Küste entlang mit kleinen Fahrten durch das Inland. Heute kommen wir durch die Ortschaft Ardara. Mit seinen rd. 650 Einwohnern ist es das Zentrum der irischen Tweedweberei. Wir hatten gelesen, dass man bei der Herstellung zusehen kann, halten aber nur bei dem „Outletstore“. Zwischen der Ware stehen hier die alten Maschinen und man sieht, wie früher die Stoffe hergestellt wurden. 

Nach diesem kurzen Abstecher geht die Reise weiter.

Wir kommen wieder an Torfabbaugebieten entlang.

Die Aussichtspunkte sind wunderbar, allerdings fahren wir nicht alle an. Wenn wir feststellen, dass der Nebel sich über das gesamt Tal liegt bzw. die Küste, fahren wir weiter. Heute haben wir aber Glück am Sliabh Liag.

Das Parkticket für 2 Std. mit 5,00 € Einsatz sind gezogen. Direkt nach dem Parkplatz geht es steil hoch. Das ist ja mal ein Anfang. Gefühlte 100 Höhenmeter später, nach Atem schnappend, freuen wir uns, das es ab jetzt nur noch wie ein Spaziergang ist. Ansonsten hätte ich eine Sauerstoffflasche gebraucht. 

Am Horizont sehen wir leichte blaue Streifen, es wäre schön, wenn sie hierüber kommen würden. Bei uns ist es eher das Gegenteil. Es fängt an zu regnen. Wenigstens hatten wir 10 Min. am Aussichtspunkt gesessen. 

Leicht feucht kommen wir am Bumba an (er hatte in der Zeit auch Gesellschaft). Schön, das man die Heizung anmachen kann. 

Hab ich eigentlich schon von den Bauten hier erzählt. Anscheinend ist es hier üblich, seine Einfahrt zu asphaltieren, zu betonieren oder komplett mit Kies zu bestücken. Es sind riesige Einfahren, gesäumt von satt grünem Rasen. Einige Häuser haben Golfrasen vor der Tür. Andere haben alles mit Asphalt und einen Blumentopf vor der Tür. Manche Häuser haben aber auch Büsche oder Bäume gepflanzt. Die Häuser haben teilweise Villengröße. Zwischendurch sieht man mal ein kleines Häuschen bzw. (für uns) normale Größen.

Die Straßen, die hier auf der Karte normal aussehen, können dann auch schonmal so aussehen. Sie erinnern mich eher an Feldwege bei uns. Hier sind es normale Straßen.

Ziel ist heute der kleine Leuchtturm am Saint John´s Point. Wir werden unten am Strand parken und können dann morgen zu ihm laufen. Die Aussicht ist schön. Wenn ich rausschaue, sehe ich das Meer.

Micha und ich haben noch einen kleinen Strandspaziergang machen können. Wir wurden dann wagemutig, da das Wetter so gut war und haben unsere Yoga Übungen dann draußen gemacht. Es fing natürlich an zu regnen. Da ich dann eh naß war, war mir danach, ins Wasser zu gehen. Ja, ich hatte Lust, in das türkisfarbene Meer (gut, wegen dem grauen Himmel nicht so strahlend wie es sich anhört) zu gehen. Bis zu den Oberschenkeln, mehr nicht. Wir wollen ja nicht übermütig werden. 

„Ist der Schwimmer von vorhin noch im Wasser?“ frage ich mich. Ein Blick an den Strand verrät mit „Nein, das Handtuch ist weg“. Was war das dann für eine schwarze „Badekappe“??? Micha ruft aus dem Auto „Hast du die Badekappe gesehen?“ … in dem Moment wissen wir Beide: Flaschenpost!!! Da stehe ich, bis zu den Oberschenkeln im Wasser und beobachte die Robbe, die immer wieder auf- und abtaucht. Eigentlich würde ich jetzt gerne raus, es wird kalt, aber irgendwie wäre es auch schön, wenn sie näher kommt und ich sie besser sehen könnte.

Die Kälte siegt, ich geh rein. Micha hat die Heizung angemacht, ich schlüpfe schnell in warme und trockene Sachen. Die Robbe ist noch eine lange Zeit vor unserem Fenster zu sehen. Schön ist das. 

25.07.2024

„Ist es ok, wenn wir noch eine Nacht hierbleiben?“ fragt Micha. „Gerne“.
So verbringen wir den Tag heute an diesem schönen Ort, trotz „Aprilwetter“. Die Flaschenpost (also die Robbe) beobachten, Muscheln sammeln und zu dem Leuchtturm laufen. Der Leuchtturm steht mitten auf einer Wildblumenwiese, die abrupt an den Klippen endet. Wir werden auf Buchstaben aufmerksam, die mit weißen Steinen auf der Wiese ausgelegt sind. FIRE 70. Was ist das? Google hat die Antwort. Damit wird angezeigt, dass es sich um neutrales Territorium handelt. Es stammt noch aus Kriegszeiten. Sehr interessant, wir haben hier an der Küste schon öfter weiße Steine als Zahl gelegt gesehen. Jetzt wissen wir, wofür es war.
Als wir den Heimweg antreten, fängt es wieder an zu regnen. Aber, das Wetter wechselt hier gefühlt alle 5 Minuten, keine 45 Minuten später können wir einen Kaffee in der Sonne sitzend trinken. Traumhaft.

26.07.2024

4:43 Uhr. Die Nacht ist für uns Beide vorbei. Es stürmt, rüttelt und schüttelt, der Regen klatscht gegen die Fenster und auf das Dach. Micha steht auf und macht sich einen Kaffee. Ich stecke mir die Kopfhörer ins Ohr und höre Hörbuch und schaue raus, in das Graue, was man Wetter nennt. Gegen 7:30 Uhr frühstücken wir und beschließen dann auch zu fahren. Wir werden heute den WAW weiterfahren, die Aussicht genießen und Häuser bestaunen. 

Apropos bestaunen. Dieses kleine Häuschen habe ich bestaunt. Es ist ein landestypisches Häuschen (gut, aus einer anderen Zeit). Ich finde die so schön. Die Größe ist perfekt.

Bei einem Lidl schmeißen wir den Anker. Wir brauchen noch Brot und Obst. Zum Glück haben wir schon gefrühstückt, ansonsten würden wir wieder alles mögliche einkaufen.
Eine Frau spricht Micha auf Bumba an. Sie kommt aus Deutschland, lebt seit 20 Jahren in Irland und findet dieses Auto umwerfend. Nachdem sie einen Blick in das Innere geworfen hat, ist sie verliebt. Wie so viele, die unseren Dicken sehen. Ihr Mann ist von Bumba auch sehr angetan. Nur, den OMAN gibt es als Linkslenker nicht, noch nicht…

Am Mullaghmore Head machen wir einen kurzen Fotostop. Was für ein tolles Wetter. Wir haben sogar sage und schreibe 16 Grad! 

Die Straße führt direkt neben dem Meer entlang. Die WAW ist wirklich eine tolle Straße. 

Wir fahren durch den Ort Mullaghmore und sind von dem kleinen Örtchen angetan. Ein kleiner Urlaubsort, mit einem kleinen, goldigen Hafen. Direkt am Strand gelegen, kleine Geschäfte und Einkaufsgelegenheiten. B&B, Hotel und Holiday Camps sind alle vertreten.

Unser Ziel ist der Tra Bhuí Strand. Es soll ein kleiner Surfstrand sein und vielleicht wird das unser heutiges Nachtquartier. Es ist toll, das man an so vielen schönen Orten stehen kann. Natürlich achten wir immer darauf, dass kein Schild mit „No Camping“ oder „No Overnight“ steht. Sollte das vorhanden sein, suchen wir einfach weiter.

 

Der Strand ist schön und hat auch eine Süßwasserquelle. Verrückte Welt. Diese Quelle ist sogar noch größer als die am vorherigen Strand. Dieser Strand wird gerne von Surfern besucht, allerdings steuern wir gerade auf Ebbe zu, so dass die Surfer am Land sind.
Ein kleiner Spaziergang am Strand mit Wind um die Nase ist etwas Schönes. Jetzt, in diesem Moment, scheint sogar die Sonne. Ein Traum.

Kurzerhand die Picknick Decke raus, Sonne tanken und ein paar Yoga Übungen machen. Dann fängt es prompt an zu regnen. Es soll wohl nicht sein. Also rein in den Dicken. 

Nachdem der Regen aufgehört hat, schmeißen wir uns erstmal unter die Dusche. Die schönste Außendusche, die es gibt. Man steht im Gras, im Hintergrund hört man das Meer, man sieht den Sand und heißes Wasser läuft einem über den Rücken. Herrlich.

Jetzt noch einen Kaffee und eine Frage beantworten. Hier bleiben oder weiter? Es ist jetzt 12:00 Uhr. Hier können wir den Strand ein wenig hoch und runter laufen, mehr nicht. Vielleicht finden wir noch was anderes mit mehr Bewegung? Dann kommt noch dazu, dass wir unseren Müll gerne loswerden möchten. Eventuell müssen wir dazu auf einen Campingplatz (was hier so leicht gesagt ist, denn aktuell ist hier im Umkreis nicht einer), damit wir unseren Müll entsorgen können. In Irland gibt es nicht viele öffentliche Mülleimer. Überall steht, dass man bitte sein Müll mitnehmen möchte. Zu 95% klappt das auch, die Insel ist wirklich sehr sauber. 

Wir fahren weiter, einstimmiger Beschluss. Außerdem regnet es wieder. Wir haben in Park4Night eine Ver- und Entsorgungsstelle gesehen. Hier soll es auch öffentliche Mülleimer geben. Wasser brauchen wir eh, also ist das unser neues Ziel. Das Schöne daran ist, dass wir uns dann den Campingplatz knicken können. Wir hätten ihn nur wegen der Müllentsorgung angefahren. 

Diese kleinen Straßen, die Häuser, die Flora, es macht Freude hier lang zu fahren. Immer wieder eröffnet sich der Blick auf das Meer, dann sieht man lauter Schafe, riesige Villen mit geteerten Einfahrten, Flieder, der den Straßenrand säumt. Soviele unterschiedliche Dinge, es wird einem nicht langweilig.

Wir kommen an Tankstellen vorbei, die Preise von 1,72 Euro/l Diesel aufrufen, bzw. 1,76 Euro/l. Dann taucht eine mit 1,67 Euro/l auf. Wunderbar, die nehmen wir glatt mit. Unser bisher günstigstes Tanken war 1,68 Euro/l.

Tank ist voll, Micha prüft noch fix die Luft und ich, ich entsorge unseren Müll! An der Tankstelle steht ein Mülleimer und ich kann endlich die gesammelten Werke entsorgen. Fast alles, unser Kokosmaterial aus der Trenntoilette ist noch da. Dafür ist der Eimer nicht groß genug. Na ja, wir kommen ja noch zu der Ver- und Entsorgungsstelle.

Der Weg führt uns an weiteren, schönen Aussichtspunkten entlang. Den Downpatrick Head sehen wir uns aber nur von der Straße an. Es ist wieder ein wenig feucht, außerhalb des Autos. Der Head sieht aber schön aus. In dem Ort Béal an Mhuirthead versorgen wir uns mit Wasser und können den restlichen Müll entsorgen. Dieser Platz ist auch gleichzeitig ein Womo-Stellplatz. Der Platz spricht uns nicht so an, so dass wir weiter fahren.

An der ganzen Küste gibt es immer wieder Torfabbaugebiete. In dem Bereich von County Donegal gibt es anscheinend viele von den Gebieten. Vor uns fahren Trecker mit drei Reifen auf der Achse, damit er nicht im Moor versinkt. Das Rechte, letzte Rad in der Dreierkette von dem einen Trecker eiert. Ob das überhaupt zulässig ist, auf der Straße zu fahren. Vor meinem geistigen Auge sehe ich das Rad schon in eine andere Richtung los kullern. Ein Trecker hat einen Aufleger angehängt, auf dem stehen 2 Treckeranhänger mit Torf. Auch eine Maßnahme.

Die Landschaft hat sich dahingehend ein wenig geändert, dass es offener, flacher geworden ist. Es gibt viele Weiden und Felder zu sehen. 

Der Aussichtspunkt „An Ceann Ramhar“ ist unser Endziel für heute. Es ist ein Aussichtspunkt auf dem WAW und hat einen kleinen Parkplatz direkt am Meer, mit Picknicktisch und Grills. Ein schöner Platz, aber es ist lausig kalt. Heute Morgen hatten wir 13 Grad, jetzt haben wir glatte 16 Grad mit Nieselregen. Aber mein Schatz, der ist tapfer. Er  bereitet das Hühnchen (unser Abendbrot) drinnen vor, schnappt sich Kochplatte und Co. und brutzelt vor der Tür die Hühnchenbrust. Ich sitze drinnen und bin froh, dass die Heizung läuft….

27.07.2024

Die Sonne scheint. Ich schwinge die Beine aus dem Bett, kurzer Boxenstopp im Bad und dann Kaffee geschnappt und raus. Micha bleibt drin, er weiß auch warum. Kaum bin ich draußen, bin ich wieder drin. Ein eisiger Wind bläst. Gut, genießen wir die Sonne einfach von drinnen. 

Kurz bevor wir losfahren, mache ich aber nochmal ein Foto von unserem Nachtplatz. Es sieht besser aus als das graue Foto von gestern. Das schaut man sich doch lieber an.

Micha hat heute eine Route geplant. Es geht auf die Achill Island, die Insel vor der Insel. Micha hatte diesen Teil von Irland auf seiner Karte damals mit Sternchen versehen und dem Vermerk „sehr schön“. Diese Insel ist mit einer Drehbrücke zum Festland verbunden ist. Erstmal geht es aber über die bereits gewohnte, kleine WAW. Berge, Wiesen, Torfabbaugebiete, Tannenwäldchen, Häuser in klein und groß. 

Die Landschaft wird langsam rauher und zu unserer linken haben wir jetzt Berge und rechts liegt ein Fjord. Unsere kleine Straße läuft direkt am Fjord entlang.

Die Anfahrt über die Drehbrücke ist nicht so spektakulär, wie ich gedacht habe. Die Brücke ist nicht sehr lang und der Bereich der dreht, relativ klein (das Weiße ist der Bereich, der dreht). 

Da sind wir auf der 142 qkm großen Insel. Landschaftlich sehr schön. Die Küste, mit den Klippen, die Berge, die aussehen, als ob sie mit samt bezogen sind. Ja, der Reiseführer hat Recht, wenn er schreibt „Der Atlantic Coast Drive führt entlang der schönsten Küstenabschnitte“. Das Wetter tut sein übriges dazu, die Sonne schaut immer wieder hinter den Wolken hervor. 

Hier sieht man auch mehr von den alten Häusern. Diese Gallery fand ich einfach schön

Ansonsten sind auch hier die großen Häuser, mit den langen Auffahrten.

Dann fahren wir wieder auf Höhenmeter 0, um an den Strand zu gelangen. Das verlassene Dorf liegt zu unserer Rechten. Micha fragt noch, ob ich es mir anschauen möchte. Es ist ein Dorf, dass damals von den Einwohner freiwillig verlassen wurde, um dichter an das Meer zu ziehen und dort neu zu bauen. Heute sieht man noch die Grundmauern. Ich möchte es mir nicht anschauen, in der Ferne sieht es so bunt am Himmel aus, da möchte ich lieber hin. 

Wir kommen an den „Keel Strand“. Ein großer Strand, schneeweißer Sand, türkisfarbenes Wasser. Ein sehr großer Campingplatz liegt davor und es schweben Drachen über dem Ganzen. Was für ein Spektakel.

Ein Rundgang über den Campingplatz zeigt uns mal wieder, das wir Unruhegeister sind. Wir können es uns nicht vorstellen, 14 Tage auf einem Campingplatz zustehen. 

„Ich hätte Hunger auf was Herzhaftes“ sagt Micha. Gute Idee, es ist Mittag und ich könnte auch einen Happen vertragen. So kommt es, dass wir bei diesem Imbiss anhalten und unsere ersten „Fish & Chips“ auf der Reise essen. 

Die Küstenstraße nach Keem Beach ist traumhaft. Diese Ausblicke auf das Meer, das unten tost. Dieses tiefe, dunkle Blau. Die Wellen mit ihren weißen Kronen, wenn sie brechen.  Die Cathedral Rock Cliffs sind einfach beeindruckend. Wunderschön. 

Kurz vor dem Strand ist ein Schild aufgestellt, dass der Parkplatz voll ist. Mh… es sind uns gerade soviele Fahrzeuge entgegen gekommen, wir schauen mal. Keine 500m weiter stehen wir dann. „Willst du mal schauen und über Funk sagen, wie die Lage ist“ fragt Micha. Meine Antwort „Ja“ ist dann die Premiere für das Handfunkgerät. Kurze Erklärung des Handgerät und los geht es. Ich hüpfe aus Bumba, laufe an den Autos vorbei um einen Blick zu erhaschen, wie lange es ungefähr dauert, bis wir einen Platz ergattern. Die im Auto sitzenden schauen mich ein wenig irritiert an, als ich, in das Funkgerät sabbelnd, so an ihnen vorbei gehe. Insgesamt sind 11 Autos noch vor uns. Das wird noch dauern.
So drehen wir auf dieser kleinen Straße, denn diese Straße ist eine Sackgasse und endet am Parkplatz. Vor und zurück, Micha kurbelt, ich laufe um zu schauen, das wir nicht versehentlich im Graben (oder schlimmeres) hängen. Passt. Kehrt Marsch, macht nichts, von oben ist die Ansicht auf den Strand auch schön.

An einem kleinen Platz halten wir noch einmal kurz an, um die Aussicht zu genießen.

Wir fahren nochmal an den Drachen vorbei und dann geht es durch die wunderschöne Moorlandschaft zu dem Stellplatz von Micha. Micha war 2013 mit Seba und seinem „NUGGET“ hier.

Auf der kleinen Straße die durch das Moor führt, hält Micha in einer Einfahrt an. „Jetzt will ich es wissen“ sagt er und steigt aus. Wir stehen direkt neben einem Feld, wo Torf abgebaut wird/wurde. So gehen wir auf Entdeckungstour.

Es geht langsam wieder in die Höhe und wir kommen zu dem Aussichtspunkt „Cuan Na Halsléime“. Hier wird auch nochmal auf den Torfabbau hingewiesen.

Als wir weiter fahren, kommen wir an einem kleinen Ferch vorbei, wo Männer gerade beim Schaaf scheeren sind. Super, das haben wir Beide noch nie gesehen. Anker geworfen und auf Beobachtungsposten (vorher natürlich gefragt, ob es ok ist).

Keine 500 m weiter ist dann der Stellplatz. Micha freut sich, die Erinnerung hat ihn nicht getrübt.

Kurz eine Foto an Seba und dann Stühle raus, ab in die Sonne. Keine15 Minuten später ist die Sonne weg. Kalter Wind, keine Sonne. Innerlich kringel ich mich vor Lachen. Das gibt es einfach nicht. Micha räumt die Stühle wieder rein. 

Eine halbe Stunde später kommt die Sonne dann nochmal hervor und wir holen nur die Sitzkissen raus. Die lassen sich einfacher raus- und reinräumen. Und prompt geht die Sonne wieder hinter die Wolken. Aber, gegen 20:00 Uhr haben wir dann nur noch Sonne. Geht doch!

28.07.2024

Die Sonne lacht und wir bleiben noch eine Nacht hier. Nach dem Frühstück gehen wir raus und erkunden die Gegend. Schön ist es hier. 

Zurück am Bumba trinken wir erstmal einen Kaffee. Während des Kaffee trinken frischt der Wind auf und bringt graue Wolken mit sich.

Schade, aber die Zeit der Sonne haben wir gut genutzt. Langweilig wird uns eh nicht. 

Micha bekommt noch ein wenig Bewegung. Die Schafe lieben es, sich an Bumba zu schubbern. Das findet Micha nicht so schön und so hält er Bumba mit Tür auf und „Nu, weg da“. Schaaf frei wird es Dunkel und wir gehen ins Bett.

29.08.2024

Der Wind hat die ganze Nacht an Bumba gerüttelt und geschüttelt. Wahnsinn. Wir werden heute die Küste verlassen und ein wenig in das Landesinnere zuckeln. In Park4Night hatten wir von einem Platz an einem Pub gelesen, der Sonntag und Mittwoch live Musik hat. Das wäre für Mittwoch schön. Bis dahin fahren wir einfach mal in der Gegend herum. So findet man manchmal die schönsten Orte.

Beim Lidl machen wir noch einen kurzen Boxenstopp und kaufen Brot.  Ich räume die Sachen im Bumba ein, dann höre ich eine Männerstimme und rufe „Bin gleich da“ und als ich die Tür vom Kühlschrank zu mache, sehe ich einen Mann vor der Tür, der nu gar nicht wie Micha ausschaut. „Sorry, can i make a picture from your car?“ Und dann hat er noch ein paar Fragen. Ich beantworte alles nach bestem Wissen und Gewissen, dann muss ich ihn aber an Micha verweisen. 

Anthony, so heißt er, und Micha unterhalten sich über Ausbau und Fahrzeug und kommen dann auf weitere Themen. Ende vom Lied: neuer Facebook Kontakt und Anthony schickt uns noch ein paar „Musst See of Irland“. Klasse. 

Ziel ist Heute der See Lough Key. Er liegt in der Nähe von Boyle. Es ist ein gut ausgebautes Freizeitgelände mit einer Slipanlage, Kajakstartplatz und einem Schwimmbereich für Kinder. Der kleine Sandstrand tut sein übriges dazu. Auch Angler sind hier zugegen. Es ist sauber und alles Behindertengerecht eingerichtet.

Die beiden Toiletten sind ebenfalls behindertengerecht.

Micha hat einen Platz ausgesucht, wo wir mit der Tür zum See stehen, die Stühle direkt vor unseren Dicken in die Sonne (!!!) stellen können. Ist das schön.
Micha nutzt nur kurz das Süßwasser aus dem See zum Scheibenputzen von Bumba. Durch die Gischt vom Meerwasser können wir kaum noch aus den Beifahrer-/Fahrerfenster schauen. Jetzt haben wir wieder den vollen Durchblick.

Kaffee in der Hand, Blick auf den See. Wie einfach die Welt sein kann. Eine halbe Stunde später verlässt uns die Sonne und der blaue Himmel wird gegen den Grauen ausgetauscht. Worüber wir uns aber freuen, dass wir 18 Grad haben.
Im Bumba wird das Mobilfunknetz getestet und dann beginnt das fröhliche Hochladen von Bildern auf die Homepage. Für jedes Bild brauche ich ca. 2 Minuten, manchmal auch 3 Minuten. Das Netz schwankt hier von 3G zu 5G oder 0G. Woran das liegt, haben wir noch nicht rausgefunden.
Zum Abendbrot werden die Reste gegessen und dann geht es weiter mit Laden und …. Daten aufräumen. Ich habe mich entschlossen, meinen Mac zu verkaufen und nur mit iPhone und iPad zu arbeiten. Aktuell arbeite ich mit den 3 Geräten für die Fotografie und Homepage, ich möchte nicht, dass das im Chaos endet. Ich brauchte ein wenig, bis ich meinen Workflow hatte, und in dieser Zeit hatte ich Fotos hier und da. Ich habe dann alle Fotos von iPhone und iPad auf den Mac geschmissen, damit mir nichts verloren geht. In der Regel ist das auch kein Thema, da ich ja einfach – sollte die Datei schon da sein – ersetzen bzw. den Kopiervorgang stoppen kann. Wenn man das über Dateien machen würde, kein Thema. Bei AirDrop übernimmt er alle, auch wenn das Foto schon da ist. Also, doppelte und dreifache Bilder. Bilder sortieren, doppelte und dreifache löschen etc.
Es ist Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man am Rechner sitzt. Gefühlt habe ich gerade angefangen, da ist es schon 23:00 Uhr.

30.07.2024

Wir bleiben an diesem schönen Platz noch eine Nacht. Micha stellt die Stühle raus, die Sonne ist um 10:00 Uhr rausgekommen, und wir können nach dem Frühstück draußen sitzen. Gegen 11:00 Uhr flüchtet sie wieder, aber das macht nichts. Es sind fast 21 Grad vor der Tür. Das erste Mal, das wir über 20 Grad kommen. Heute morgen hatten wir draußen 10 Grad.

Micha hat das Solarpaneel rausgeholt und die Batterie ist ein wenig nachgeladen worden. Wir kommen ansonsten gut ohne festes Solar aus. Bei 52,0% gestartet und nach einer Dreiviertelstunde 1,6% Zuladung, im Bumba lädt ein Mac und ein iPad. Nicht schlecht, oder?

Ich verkrümel mich aber rein. Auf der Homepage ist, warum auch immer, der vorbereitete England Beitrag ab dem 06.07.2024 weg, es fehlen 12 Tage. Ziemlich frustrierend, wenn man fertig war und dann alles weg ist und das Schlimmste, man nicht weiß, woran es lag. Mittlerweile mache ich schon zwischendurch Sicherungen der Texte, aber auch wenn die da sind, müssen die Fotos in den Text eingefügt werden. Na ja, ich will mich nicht beklagen. Ich mache es ja freiwillig *lach*

Gegen späten Nachmittag kommen ein paar junge Leute und bauen ein Zelt auf. Kurze Zeit später kommt noch ein Familie und macht ein kleines Lagerfeuer, bzw. versucht ein Lagerfeuer zu machen. Die Familie hat ihre zwei Fahrzeuge relativ dicht an uns geparkt und jetzt ertönt orientalische Musik und bringt unseren Bumba fast zu vibrieren. Wir schauen uns an und Micha sagt trocken „Das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was wir in Südamerika erleben werden“. Jetzt bin ich noch mehr gespannt.

31.07.2024

Die Familie ist gegen 22:00 Uhr gen Heimat (vermute ich mal), die jungen Leute saßen um ihr Feuer (das sogar gebrannt hat) und es war eine ruhige Nacht. Es sind noch zwei Camper angekommen, die direkt neben uns stehen. Ein beliebter Platz, wie es scheint.

Wir werden heute zum Acres Lake Floating Boardwalk aufbrechen. Der Lake Boardwalk hat einen Holzsteg, der entlang eines Sees führt. Bei der Suche nach Wanderungen o.ä. in der Umgebung bin ich gestern darauf gestoßen. Von unserem jetzigen Standort sind wir gerade mal 30 Minuten entfernt. So lassen wir uns am Morgen viel Zeit.

Gegen 11:00 Uhr sind wir an dem Steg. Ein wenig enttäuschend. Der Steg ist wirklich schön, allerdings auch nur sehr kurz. Der restliche Weg führt entlang des Flusses bzw. Kanals mit einem Schotterweg an seiner Seite. Das Wetter ist schön, die Sonne lugt hinter den Wolken hervor, also laufen wir ein bisschen.

Zurück an unserem Dicken machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Touristeninformation. Sie sollte um 11:00 Uhr öffnen, die Tür geht nicht auf. Micha klingelt, ein junger Mann öffnet die Tür; die Tür war offen, ich hatte nicht genug gefrühstückt…

Es ist interessant, wie vom Marketing Sehenswürdigkeiten dargestellt werden. In einer Größe, das man denkt, man benötigt 3 Stunden für eine Besichtigung dieser Sehenswürdigkeit und im Endeffekt sind es nur 30 Minuten.

Wir finden aber in der Nähe dank diesem Informationszenrtrum einen kleinen „Forest Walk“. Dann haben wir noch ein bisschen Bewegung und wir können vielleicht dort duschen.

Ziel im Navi eingegeben und keine 20 Minuten stehen wir vor …einem TESCO im Ort Carrick-on-Shannon. Ein kurzer Zwischenstopp zum Wald. Hier gibt es die leckeren Kekse und das Brot war auch nicht schlecht. Einkauf schnell verräumt und 10 Minuten später sind wir auf de, Parkplatz des Waldes. Der Wald ist schön, so aufgeräumt und offen. Ein grünes Dach aus Buchenblättern. Der Wald öffnet sich und wir stehen an einem See. Die Sonne scheint, leichter Wind, leises plätschern vom Wasser… wir legen uns auf den kleinen Pier, der dort ist und genießen dieses Wetter.

Das Genießen dauert dann nur noch 10 Minuten, da zwei Frauen mit Hunden und Kindern kommen. Zeit für uns, weiter zu laufen.

Am Parkplatz zurück beschließen wir, hier nicht zu duschen. Der Boden ist nicht so schön und der Publikumsverkehr zu hoch. Da finden wir sicherlich etwas ruhigeres. Und wir werden fündig. Durch einen Zufall landen wir bei des „Killukin Cascade Waterfalls“. Eine kleine, wunderschönes Naturspektakel mit einem wunderbaren kleinen Parkplatz.

Micha hüpft als erstes unter die Dusche. Bei diesem Wetter draußen zu duschen ist einfach super. Als ich fertig bin und mich gerade abtrockne, kommt ein Auto auf den Parkplatz. Flink rein in den Bumba und sich anziehen. Tut das gut.

Jetzt gibt es erstmal einen Kaffee und dann werden sie weiter zum Pub fahren.

Nachdem der Kaffee geleert ist, geht es weiter zu „Andersons Thatched Pub“. Es ist keine 10 Minuten von hier. Der Pub soll Sonntag und Mittwich Live-Musik haben. Man kann gegen ein Trinkgeld von 10,00 € die Nacht auf dem Parkplatz verbringen.

Es stehen schon drei Mobile und ein Wohnwagen auf dem Platz. Fix haben wir unser Plätzchen gefunden und jetzt gehen wir mal zum Pub um zu schauen, ob was wegen der Musik angeschlagen ist. Als wir bei einem älteren Ehepaar vorbeikommen, reicht die Frau mir die Hand, zieht mich an sich und drückt mir einen Knutsch auf die Wange und flüstert: „You ´re a beautifull Woman“ ins Ohr. Mir fällt alles aus dem Gesicht. „Äh…Thank you“ Sie erzählt mir dann noch, dass Sie Rückenschmerzen hat, es schön ist zu reisen“. Ich höre zu, lächle, frage sie, wie die Reise ist und sie lächelt auch, erzählt und sieht zufrieden aus. Mit der hübschen Frau sagt sie mir noch drei Mal. Wirklich süß. Es ist schön, wenn ich jemanden einfach mit zuhören ein Lächeln in das Gesicht zaubern kann. Micha unterhält sich mit ihrem Mann. 5 Minuten später gehen wir weiter und Micha fragt mich, was ich den da gemacht habe. Ich erzähle es ihm und er lacht. Der Ehemann hatte ihm gesagt, dass seine Frau krank ist. Umso schöner, dass sie gelächelt hat.

Ein älterer Herr kommt aus dem Wohnwagen. Er ist 87 Jahre alt und erzählt, dass heute Musik ist, dass er immer noch Musik macht. Er ist von Mittwoch bis Sonntags immer hier und nur drei Tage zu Hause, das eine Stunde weg ist. Paddy, ein Unikat.

Der Pub hat heute Live-Musik. Perfekt. Dann gibt es jetzt Abendbrot, ein wenig Facebook und Co.. gegen 20:30 Uhr gehen wir rüber (aber nur, weil ich gedrängelt habe, ich hab mich so gefreut und wollte nichts verpassen). Der Pub öffnet gerade, es werden noch Gläser und Stühle gerückt, es sind kaum Gäste da. Eine Stunde später trudeln dann die ersten Musiker ein und Gäste sind auch da. Handgemachte Musik. Toll. Bis auf eine Musikerin, die hätten wir gerne ausgetauscht, da sie absolut nicht mit den anderen gespielt hat (es sind immer unterschiedliche Musiker da, z.B. ist ein schottischer Gitarrenspieler da), war es schön.

Paddy hat seinen Stammtisch im Eingangsbereich. Ein Bild von ihm hängt an der Decke, direkt über ihm. Herrlich.

Ich weiß nicht mehr, wie spät es war, als ein Wirbelwind um die Ecke schießt, der Wirbelwind eine Frau meines Alters ist, mit einem Kampfgewicht von ca. 150 kg und einem kleinem Welpen im Arm. Ihr Begleiter folgt ihr wie ein Schatten.

Wumms, sitzt sie bei uns und muss erstmal jedem im Pub ihren Hund zeigen. Sie hat ihn heute gerade geholt. Morgen wird er 11 Wochen alt. Diese Hektik, die auf einmal an unserem Tisch herrscht, ist fürchterlich. Aber gut. Wir halten ein wenig Smaltalk und sie wird auch etwas ruhiger. Sie erzählt uns, warum sie so „fett ist“ (in diesem Moment kann man mal wieder einer meiner berühmten Gesichtsausdrücke sehen), das sie eine kleine Farm haben und wie glücklich sie hier ist. Sie fragt nach uns und wir erzählen von unserer Reise. Sie erzählt daraufhin, wo sie schon überall war.

So geht dann der Abend schneller vorüber als gedacht.

(5,50 € pro Flasche…dafür aber Live-Music)

Bis zum Schluss war ich versucht, der Frau mit der Geige ihren Bogen zu klauen. Sie war die Einzige, die für Disharmonie sorgte. So ist es leider manchmal.

01.08.2024

Es war eine ruhige Nacht und wir trinken erstmal ein Kaffee. Frühstücken können wir später. Kurzerhand habe ich beschlossen, Pizzateig zu machen und der brauch Zeit. Was sage ich immer: „Man schmeckt es beim kochen, wenn man mit Ruhe und Liebe an das Werk herangeht.“

Ich sehe Rick, den Inhaber des Pub, über den Platz gehen. Er stellt O-Saft und Croissants an die Wohnmobile. Auch bei uns. Wahnsinn, was für eine tolle Geste.

Ein kleines Dankeschön in die Box, Wasser aufgefüllt und weiter geht es.

Wir steuern wieder die Küste an. Es geht in den Naturpark Conemara. Wir fahren die erste Zeit auf kleinen Straßen, wieder an Torfabbaugebieten vorbei.

Dann geht es auf eine N Straße, wie eine kleine Autobahn, mit einer Statue am Seitenstreifen.

Vom Beifahrersitz hat man manchmal die besten Aussichten.

Es geht durch Westport, eine Stadt, in der es wuselt und wir stehen dann auch noch in einem Stau. Das, was ich vom Fenster aus sehe, ist aber schön. Es ist eine Stadt mit vielen alten Fassaden, kleine Geschäfte, Cafés. Dann kommen wir zum Croagh Patrick. Ein Berg mit 764m, der seit Hunderten von Jahren eine Wahlfahrtsstätte zu Ehren des heiligen Patrick ist. Ich wollte nicht pilgern, aber vom Gipfel soll es eine traumhafte Aussicht sein.

Wir hatten schon gelesen, dass immer am letzten Juliwochenende Pilger kommen und den Weg barfuß zu der Kapelle laufen. Das haben wir vermieden hier zu sein, aber wir sehen trotzdem wahnsinnig viele bunte Punkte laufen. Der Weg ist sehr gut besucht. Möchten wir uns in dieses Getümmel stürzen? Nein, so macht wandern keinen Spaß. Es geht auch wirklich sehr steil hoch, so dass jeder ein anderes Tempo läuft und man womöglich dann auch noch Slalom läuft.

Wir gehen den Weg wieder runter. Damit die Enttäuschung nicht zu groß ist, gibt es für Micha noch ein Eis 😉 und wir sehen ein Schild „Haselnuß Wanderstock 4,00 €“. Geld verdienen leicht gemacht.

In einem kleinen Park sehen wir noch ein Kunstwerk,  das National Famine Memorial (Murrisk).

Unser Navi schickt uns dann rechts von einer Straße in die Nächste und wir fahren wieder eine der kleinen Straßen; der ganz kleinen Straßen, Berg auf und ab, mit viel Grün auf der linken und rechten Seite. Langsam und geduldig. Die Straße führt an kleinen Höfen vorbei. Zum Glück haben wir nur einmal Gegenverkehr, so dass es relativ entspannt ist. Wir sind entlang des „Brackloon Woods“ über die kleinen Straßen gefahren. Wirklich schön. Dann geht es auf die N59 und das Wellenreiten beginnt von Neuem.

Die Landschaft ist einfach wunderbar. Die Straßen sehen schön aus, allerdings nur, bis man sie fährt. Wie gesagt, es ist wie Wellenreiten. Meine Zahnbürste war das letzte Mal aus dem Becher gehüpft und im Schuh verschwunden. Mal schauen, wo ich sie heute finde, denn ich habe sie vergessen, aus dem Becher zu nehmen und zu verstauen. Ich lenke mich einfach mit der schönen Landschaft ab.

Wir fahren dann wieder an einem Fjord entlang. Hier sind Fischzuchtanlagen zu sehen. Kleine, weiße Strände, Felsen, saftiges grün, all das kann man hier sehen und genießen.

Ein kleiner Pier soll unser Übernachtungsplatz werden. Das Wasser ist klar, der Sand schneeweiß und trotzdem fühlen wir uns nicht wohl. Warum? Wir wissen es nicht. Vielleicht der Wind, der sehr stark ist und schon an uns rüttelt. Der Weg führt uns dann von der Küste weg ins Inland und dort finden wir einen Stellplatz an einem Berg. Der Wind ist hier nicht so arg. Hach, und diese kleinen Straßen durch die Berge. Ein Träumchen, ich kann es immer wieder nur sagen und mich freuen:

Ein Tag, an dem wir wieder viel gesehen haben. Noch ein kurzer Blick vom Hügel in die Weite und dann geht es flink rein. 18 Grad sind mit Wind sehr frisch und außerdem wartet ein Pizzateig auf uns.

02.08.2024

Ein Fahrtag. Mehr wird es heute nicht. Wir sind bereits mit Regen und Wind geweckt worden, die Wetteraussicht sieht nicht gut aus. Wir fahren in die Nähe der „Cliffs of Moher“. Wir haben für Morgen Nachmittag ein Ticket gebucht. Von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr können wir uns dort tummeln.

Aus lauter Langeweile habe ich immer wieder Fotos aus Bumba gemacht. Diese Fotos mache ich jetzt einfach für diesen Tag in den Bericht. Ein Fahrtag der Familie Altmann in Irland, die bei den wunderbarsten Grau- und Grüntönen den WAW befährt… ich schmeiß mich gerade in die Ecke vor lauter Lachen. Während ich das hier geschrieben habe, musste ich daran denken, wie Micha und ich beim Fahren nach links und rechts schauten und über dieses stimmige Farbkonzept der Natur „begeistert“ waren.

Micha hat einen Aussichtsplatz für die Nacht erkoren und er ist perfekt. Warum perfekt? WEIL DIE SONNE SCHEINT und wir sogar eine Bank neben Bumba haben. Der Himmel ist 20 km vor dem Ziel aufgerissen und langsam kam dann die Sonne raus. Nachdem wir Bumba abgestellt hatten und das Wasser für den Kaffee kochte, war die Sonne da.

 

03.08.2024

„It´s rain again….“ Der Regen prasselt auf das Dach und wir drehen uns einfach nochmal um. Die „Cliffs of Moher“ sind heute Nachmittag dran und wir benötigen nur 20 Minuten. Also frühstücken wir lange, daddeln an den Handys, probieren Apps aus und ich häkel mit Hörbuch im Ohr. Das Wetter hat sich auch langsam beruhigt und es ist nur noch grau und windig.

Gegen 14:30 Uhr geht es dann Richtung Cliff. Das Ticket gilt erst ab 16:00 Uhr, aber wir sind lieber ein wenig vorher da, damit wir einen vernünftigen Parkplatz suchen können etc.

Die Cliffs können wir schon sehen, stehen aber auf der kleinen Landstraße. Es geht nichts mehr. Die Parkplätze sind voll, klar, ist ja Samstag (in dem Punkt haben wir immer ein „tolles“ Timing…) und die Einweiser tun ihr Bestes. Einer der Herren kommt zu uns und sagt, dass kein Camper mehr auf den Parkplatz kann. Als Micha ihm sagt, dass wir gebucht haben, ruft er die Kollegen an. Keine zwei Minuten später können wir an der Schlange vorbeifahren und auf den Busparkplatz. Super, das passt.

Auf dem Weg zum Center kommen wir an den kleinen Souvenierläden vorbei. Von der Mütze bis zum Küchenmagneten ist alles vertreten. Wir schlendern ganz gerne an diesen Läden vorbei und schauen uns die Sachen an. „Dinge, die die Welt nicht braucht“ lachen wir immer. Aber sind wir mal ehrlich, manchmal sind das die Dinge, die einen Freude bereiten, mir zumindest. Ich habe mir damals in Schottland eine Tierkissen gekauft. Dallas Dhu, so heißt er, ist ein Longhorn und kann auch auf vier Beinen stehen, wenn er nicht als Kissen fungiert. Bei einer Besichtigung einer Destille bin ich beim schlendern in dem Souvenierladen über ihn gestolpert. Er ist jetzt auch mit auf Reise.

Im Center fragen wir die Dame, wie der Ablauf ist. Sie notiert sich unsere Buchungsnummer und gibt uns jedem ein Ticket. Eigentlich hätte das am Parkplatz erledigt werden müssen. Da ist wohl gerade zuviel los, war ihr Kommentar.

Wir sollen erstmal draußen laufen, da es nachher anfängt zu regnen, gibt sie uns den Tipp.

Micha war damals mit Seba in der Nähe und hatte ein Foto aus der Ferne gemacht. Damals hatte Seba nicht das Interesse und Micha wollte nicht alleine bzw. ihn allein lassen. So ist er jetzt mit mir da 🙂

Als wir gerade oben auf den Klippen stehen, fängt es an zu gießen. Wir lachen und laufen weiter. Das hört gleich auf, der Wind trocknet dann unsere Sachen und so gehen wir weiter an den Klippen entlang.

Im Center gibt es einen Raum mit 4D und noch irgendwas. Da ich das 4D nicht geschnallt hatte, bin ich in den Raum galoppiert und wusste auf einmal nicht mehr, was los ist. Ich hatte kurz zur Leinwand geschaut und in diesem kurzen Moment war es, als ob ich mich drehe. Also stand ich an der Wand und schaute Micha an, der den Film anschaute. Er wollte aber nicht bleiben und so ging er mit mir raus. Danach hab ich auch gewusst, was 4D ist. Es ist wie 3D (Film) nur mit Effekten.

Bumba, da sind wir wieder. Heute werden wir noch Fähre fahren. Die Fähre geht von Killimer nach Tarbert. Wir wollen nicht über Limerick fahren und so bietet sich die Fähre an.

10 km vor der Fähre leitet uns das Navi von der Hauptstraße runter auf Nebenstraßen. Der direkte Weg zur Fähre. Die kleinen Straßen haben es mal wieder in sich. Man vermutet es nicht, dass es hier solche Straßen gibt.

Am Fährhafen müssen wir nur 30 Minuten warten, bis die Fähre fährt. Das Ticket hatte Micha schon online gebucht. Die Fährfahrt selbst dauert 20 Minuten. Gegen 20:00 Uhr kommen wir dann am Carrigafoyle Castle an. Auf dem Parkplatz werden wir heute Nacht stehen.

Das Wetter ist wie gehabt, grau und regnerisch. Also werden wir heute Wäsche machen. In der Nähe ist eine Laundry und wir könnten alles durchwaschen. Was sollen wir denn sonst bei dem Wetter machen?

Die Laundry ist an einer Tankstelle mit Einkaufsladen. Der Parkplatz ist brechend voll, aber wir haben bei den Maschinen einen Platz. Also wird die 18 kg Maschine angeschmissen mit allen Anziehsachen und die 8 kg für Bettwäsche. Nach 40 Minuten ist alles gewaschen. Jetzt ab in den Trockner und wir sind fertig. Wären wir, wenn der Trockner nicht defekt wäre. Eine Einheimische kommt, sie möchte auch trocknen und sagt, dass sie das auch schonmal hatte. Damals hat man ihr im Laden helfen können. Diesmal leider nicht. Das Servicecenter für diese Laundry ist von Montag bis Freitag besetzt. Jetzt ist guter Rat teuer. Wäscheleine und trocknen ist nicht möglich. Alles im Bumba trocknen? Unmöglich.
Google an und eine weitere Laundry suchen. Bingo, keine 12 km weiter ist eine. Alle Wäsche rein und los. Als wir dort ankommen, ist der Trockner gerade belegt. Nur noch 5 Minuten. Fein. Also warten wir und freuen uns, dass er läuft. Die Frau, die ihre Wäsche gerade trocknet, ist auch froh, dass es diese Gelegenheiten hier gibt. Eine Waschmaschine hat sie, aber ihr Trockner ist gerade defekt und so kann sie sich behelfen. Insgesamt werden diese Waschmöglichkeiten aber gerne angenommen.
Alles rein in den Trockner und los. Eine Stunde später ist alles trocken, Bumba hat eine Grundreinigung bekommen. Erleichtert packen wir zusammen.

Wir möchten den Ring of Kerry fahren. Sie führt vorbei an Seen, über kleine Brücken und durch außergewöhnlich schönen Berglandschaften. So steht es zumindest im Reiseführer. Jetzt werden wir uns einen Platz für diese Nacht suchen. Es ist schon relativ spät geworden. Hier oben gibt es kaum Plätze also entscheiden wir uns zum Goosey Island Motorhome Park zu fahren (Island ist kein Schreibfehler) zu fahren. Dort gibt es einen  für 15,00 € mit Ver- und Entsorgung. Der Check In erfolgt in Dan Murphys Bar.
Eine freundliche Frau lässt uns auf den Platz und wir bekommen einen schönen Platz direkt am Wasser. Wir traben als Erstes zu der Bar. Bei der Anmeldung fülle ich alles auf, mache noch schnell die Notiz mit 2 Personen und bezahle. 30,00 €. Komisch, 15,00 € ist überall notiert. Es klärt sich auf, es waren nicht die Personenanzahl gemeinst, hier waren es die Anzahl der Nächte. So bezahlen wir nur 15,00 €, nur eine Nacht.

In der Bar ist eine Menge los. Der Fernseher läuft und alle schauen gespannt auf den Bildschirm. Sport läuft, aber was? Fußball? Frauenfußball? Nee, dann würden mit dem Ball nicht in der Hand rumlaufen. Jetzt schießt eine aber. Wieviel sind da denn auf dem Platz? Kurzerhand spreche ich einen älteren Herren an und frage ihn, was das für eine Sportart ist. Gaelic Football. Das ist eine Mannschaftssportart, die Elemente von Rugby und Fußballs aufweist. Der Sport ähnelt anderen keltischen Spielen und Australian Football. Hauptsächlich wird er in Irland ausgeübt, wo er neben Hurling eine der populärsten einheimischen Sportarten ist. Es gibt 15 Spieler, jeder Spieler darf den Ball in die Hand nehmen oder fangen und vier Schritte laufen. Dann muss er den Ball entweder wie beim Basketball auf den Boden prellen oder mit dem Fuß hochgechippt werden, dann kann der Spieler wieder vier Schritte laufen. Interessant. Das Tor ist ein Fußballtor, die Pfosten ragen aber in die Höhe. Dort den Ball durch, gibt einen Punkt und ins Tor 3 Punkte.

Wir schauen aber nicht weiter zu, sondern gehen zum Bumba zurück. Wir sind von dem Wetter einfach angekäst. Wie gerne würden wir mal draußen sitzen, ohne Jacke, oder nach dem Aufbauen des Tisches und der Stühle nach 30 Minuten wieder einpacken zu müssen, da es regnet. Dann beschließen wir, die Fährgesellschaft anzuschreiben und uns zu erkundigen, wieviel eine Umbuchung auf eine Fähre früher kostet. Es reicht. Gerade prasselt der regen wieder gegen Bumba und der Wind ruckelt an ihm. Morgen werden wir sehen, ob das geht, heute ist keiner in dem Fährbüro.

05.08.2024

Das Rauschen von dem Bach, der unter der Brücke fließt, ist wesentlich stärker geworden. Kein Wunder, es hat die ganze Nacht geregnet. Mal mehr, mal weniger.

Kurz nach dem Frühstück kommt die ersehnte Nachricht der Fähre. Die Umbuchung ist kein Problem, für 34,00 € Mehrkosten können wir morgen fahren. JUHUUUUU!!!! Raus aus dem grauen Wetter. Das ist einfach super. Route zum Hafen eingegeben, Stellplatz für die Nacht gesucht und Morgen geht es wieder auf das Festland.

Wir werden auch nicht mehr an der Küste lang fahren. Es ist zwecklos. Es ist nebelig und der Wind ist auch wieder da.

Die Route führt quer durch den Killarney National Park. Eine traumhafte Landschaft, alte Baumbestände sind zu sehen, Seen und eine kleine Straße, die sich durch diese Landschaft windet.

Ein schöner Abschied, der uns nicht schwer fällt, es fängt gerade wieder an zu Regnen….

Angekommen in Rosslare Harbour fahren wir zu dem kleinen Strand Ballytrent. Unsere letzte Nacht in Irland und wer kommt um 20:00 Uhr zu Besuch? Die Sonne…

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Irland

Irland

Mit der Fähre ging es für uns in 2h von Cainryan (England) nach Larne. Eine Stunde Zeitunterschied (1h zurück) muss berücksichtigt werden. 
Zurück in der EU haben wir den Euro als Währung zurück.
Als SIM Kartenanbieter haben wir uns Vodafone ausgesucht mit dem wir auch sehr zufrieden waren. Es gab für 20€ eine Daten Flat inkl. SMS und Telefonie. Dazu noch 35 GB Datenvolumen für die EU. Werden wir ausprobieren, wenn wir wieder in Deutschland zurück sind. Das Ganze für 30 Tage gültig. Die Netzabdeckung war gut bis sehr gut.
Als Camper ist man in Irland wirklich willkommen. Es gibt kaum Einschränkungen (Höhe) und viele Stellplätze an denen man frei stehen und übernachten kann.
Die Straßen sind eng und manche sind in keinem guten Zustand. Nicht alle, aber die schönen. Jeder nimmt Rücksicht auf den anderen und wartet an einer günstigen Stelle oder fährt auch mal ein Stück zurück. Als Linkslenker im Linksverkehr ist es gut, wenn man einen Beifahrer hat, der einem ab und zu sagt ob rechts frei ist oder man überholen kann. Dieselpreise = 1,69€ (Deutschland = 1,63€, Stand Juli 2024)