Wir sind wieder unterwegs. Am Donnerstag Abend 26.09.2024 ging unser Flug nach Monetevideo mit Umstieg in Madrid. Eigentlich sollte unser Flieger bereits um 22:30 Uhr in Madrid sein und wir wären dann um 0:10 Uhr nach Montevideo weiter geflogen. Man beachte das „wäre“. Unser Flieger hatte in Frankfurt Verspätung. Was genau war, kann man am Besten anhand der Nachrichten an unsere Lieben daheim lesen.
Nachricht:
Hallo ihr Lieben!
Wir sitzen bis morgen in Madrid fest. Morgen geht es am Nachmittag wieder zum Flughafen, um 00:10 Uhr geht dann der Flieger und wir sind (die Hoffnung stirbt zuletzt 😂) Sonntag Morgen in Montevideo.
Zum Glück war der erste Flug als Buisness gebucht, so konnten wir in Frankfurt die Zeit in der Lounge vertreiben, die allerdings um 20:30 Uhr schließt…Abflug war ursprünglich 19:50 Uhr, 22:30 Uhr ging es dann auf die Rollbahn. Die Zusatzbuchung Business war Goldwert, in der Lounge und auf dem Flug sehr gutes Essen und Sitzreihe 1 im Flieger.
Um 4:00 Uhr heute Morgen lagen wir dann im Hotel im Bett. Der Brüller: wir brauchen zwei Nächte (auf dem Flughafen schläft es sich schlecht). Iberia zahlt nur eine Nacht. Sie haben uns einen Ersatzflug (mit drei Zwischenlandungen, Ankunft um 1:00 Uhr morgens Sonntag🤬) angeboten. Aus Direktflug wird dann Flugzeughopping…
Zähneknirschend haben wir den Direktflug genommen und müssen die kommende Nacht mit 250€ bezahlen. Natürlich nicht in dem Hotel wo wir letzte Nacht waren. Von den 150,00 € erwähnten Übernachtungskosten am Flughafen für die Zusatznacht, waren es im Hotel gestern Nacht beim Check In 250,00 € und heute Morgen 350,00 €.
Jetzt haben wir um die Ecke ein anderes Hotel. Aktuell sitzen wir in einem kleinen Park und warten, dass wir auf ein Zimmer können. Check in ist eigentlich um 15:00 Uhr, der Empfangsmitarbeiter hat Mitleid, so dass wir vorher reinkönnen 😄
So sind wir vom 13ten Stock in der zweiten Nach im 6ten Stock gelandet.
Direkt im Zimmer angekommen, setze ich mich auf den Mors und gebe Bewertungen in den verschiedenen Portalen auf. Hätte ich gewusst, dass auch unser Flug am Sonntag nach Montevideo chaotisch wird, hätte ich noch mehr über das wenig vertrauensvollen Gebaren der Fluggesellschaft erzählen können. Der Check In sollte um 23:30 Uhr sein und Abflug 0:10 Uhr. Um 1:40 Uhr waren wir dann auf der Rollbahn. Die Verpflegung im Flieger hat uns dann den Rest gegeben.
Schlafen? Irgendwas um die 1,5 Std., zum Glück gibt es Filme auf dem Flug.
Am Sonntag Morgen sind wir dann von einem Abholservice in das Appartement gebracht worden. Betha, die Mitarbeiterin, hat uns erwartet. Der Eingangsbereich ist sehr geschmackvoll eingerichtet, die Anlage hat einen Fahrstuhl und das kleine Appartement wird für die nächsten 20 Tage unser zu Hause sein, bis Bumba kommt. Wir gehen davon aus, dass er am 11ten im Hafen einläuft. Da am Wochenende nicht gearbeitet wird und das Abholen aus dem Hafen in der Regel drei Tage dauert, landen wir beim 16.10.2024.
Jetzt aber nur noch fix in dem kleinen Geschäft nebenan etwas Wasser und Essen kaufen, Tasche ausräumen und schlafen… schlafen…. Irgendwie will das nicht so richtig funktionieren. Also noch ein wenig hier und da die Sachen hinräumen, auf dem iPad Filme gucken. Hm, funktioniert auch nicht. Dann mal an die frische Luft. Vielleicht hilft das. Betha sagte uns schon, dass heute nicht viel los ist. Am Montag sind dann mehr Menschen unterwegs. Wir sind erstaunt, das wir schon nach 5 Minuten in einer kleinen Einkaufsgasse, relativ menschenleer, stehen und 5 Minuten später am Wasser. Der Hafen liegt zu unserer Rechten, so dass wir hier entlang schlendern. Da also soll Bumba landen.
Zurück in der Wohnung essen wir etwas und schauen noch ein wenig Filme und ich häkele. Gegen 21:00 Uhr deutscher Zeit schlafen wir dann endlich ein.
Guten Morgen. Wir haben traumhaft geschlafen, kein Wunder. Ein großes Bett anstelle eines Stuhl im Flieger. Klamotten an und raus. Als Erstes schauen, wo wir die nächsten Tage hin müssen um die Papiere für Bumba zu bekommen, eine Telefonkarte kaufen und etwas einzukaufen. Der Telefonladen ist drei Mal um die Ecke und soll um 10:00 Uhr öffnen. Das Tor ist zu. Ist ja erst 10:15 Uhr. Um 10:45 Uhr kommt dann eine Dame und klebt einen Zettel an das Tor. No Servicio… ein Mitarbeiter von dem Laden kommt raus und er kann zum Glück englisch. Er erklärt uns, dass der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma nicht da ist und sie erst öffnen, wenn er da ist. Wie lange das dauert? Vielleicht 10 Minuten, vielleicht auch länger. Na, 10 Minuten können wir noch waren. Es kommt niemand, also zum nächsten Laden. Maps me für Fußgänger angeschmissen und los geht es. Wahnsinn, was für ein Trubel. Überall kleine und große Geschäfte, eine große Fußgängerzone, über einen Platz mit beeindruckender Statue, entlang alter Häuser, die teilweise von großen Gebäuden eingezwängt sind. Micha entdeckt dann vor unserem Ziel einen kleinen Laden, der auch Prepaid Karten verkauft. Mit Englisch, Spanisch und Deutsch und viel Lachen kommen wir zum Ziel. Wir merken, dass wir doch noch ein wenig angeschlagen sind. Also noch kurz ein paar Sachen einkaufen und wieder zurück.
Was einfach mal wieder herrlich ist: Wir sind an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbeigelaufen, ohne das wirklich zu registrieren.
Neuer Tag, Papiere geordnet und los zum Agenten Eduardo. Er wird uns helfen, Bumba durch den Zoll und aus dem Hafen zu bekommen. Micha ist als Besitzer in den Papieren eingetragen, so dass er nur in den Hafen darf und auch alle Daten werden nur von ihm benötigt. Eduardo ist nicht da, aber sein Mitarbeiter. Dieser kann kaum bis gar kein Englisch. Unseren Vorgang findet er nicht, aber wir sollen erstmal noch zur Behörde, wo Micha die Genehmigung bekommt, dass er ein Auto in das Land temporär einführen darf. Datenschutz, hier? Alle sind in einer großen Halle, von Micha wird der Vorgang an einem Tisch vor den Stühlen anderer Wartenden erledigt. Herrlich, was für ein Vergnügen für mich, das alles zu beobachten.
Raus aus der Behörde geht es zum Hafenagenten KMA. Hier werden die restlichen Papiere erstellt und „820,00 USD bitte“. Kartenzahlung nicht möglich. Wir wussten das und somit wechseln Scheine im Wert von 820,00 USD den Besitzer.
Jetzt zurück zum Büro von Eduardo. Zum Glück ist er jetzt persönlich da und somit kann der Rest auf Englisch geklärt werden.
Wir sind froh, dass wir mit der Firma Seabridge verschiffen. Wir haben einen super detaillierten Plan, Ablaufinformationen und Tipps erhalten, was alles ein wenig erleichtert. Danke Seabridge!
So, jetzt ist alles erledigt, was erledigt werden musste. Was tun? Ein wenig schlendern, Sightseeing.
Wie gesagt, an einigen Sehenswürdigkeiten und anderen Gebäuden sind wir am Vortag vorbei galoppiert, ohne ihnen einen Blick zu würdigen. Wir werden die nächsten zwei Wochen Zeit haben um die Stadt noch besser kennenzulernen. Einen Leihwagen wollten wir uns für die Zeit nicht holen, wir wollten uns bewegen. Das haben wir auch. Ein einziges Mal sind wir mit dem Bus gefahren, das war einfach herrlich. Man denkt, dass der Bus auf der Felge fährt, so hört und fühlt es sich an. Dazu noch der Fahrstil des Busfahrers. Das er angehalten hat und die Leute nicht aufspringen mussten, war auch alles. Wir hatten richtig viel Spaß.
Micha hat die App „Moovit“ für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel dabei und das hat super geklappt. Welche Buslinien wohin fährt, wann der nächste Bus kommt und wo man aussteigen muss. Bezahlt wird direkt beim Busfahrer. Die App können wir nur empfehlen.
Wir sind nach unseren Erkundungen platt ins Zimmer gekommen. Dann gab es YouTube, Häkeln, Filme und Serien schauen und – ganz wichtig – Essen. Ach ja, Spanisch haben wir jeden Morgen nach dem Frühstück gelernt.
Mit dem Essen ist das hier so eine Sache. Dachten wir, das in Südafrika das Essen teuer ist, toppt Uruguay alles. Ein Brot (Toastbrot) kostet hier rd. 2,00 € – im Angebot. Das geht mit anderen Lebensmitteln weiter. Obst und Gemüse gehen preislich. Ich habe seit langem nicht so gute Paprikas gegessen.
Wir haben auch Abseits der „Mainstream“ Montevideo angeschaut. Einige Nebenstraße sind gepflegt, kleine Häuser in Reih und Glied. Dann machen andere Straßen einen eher verkommenen und verlassenen Eindruck. Dann gibt es noch den Mix, der überwiegt. Hochhäuser befinden sich hauptsächlich an der Larampla. Es gibt aber – egal in was für einer Straße – Bäume. Schön anzuschauen.
Und nun mache ich es schlicht und einfach. Fotos sagen manchmal mehr als tausend Worte 😉
Hierzu muss ich dann doch noch was Schreiben. Betha, die Mitarbeiterin, die uns damals begrüßte, hatte ihre Kalebasse mitgebracht und wir drei haben Mate Tee getrunken. Ist nicht für jedermann etwas, ich finde es gut. Auch in die Sitten hat sie uns Einblick verschafft. Zu guter letzt hat sie mich noch beraten, welche Kalebasse gut ist. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir uns am letzten Montag nochmal getroffen haben. Sie hat uns ein kleines Lokal gezeigt und wir haben ein landestypische Essen (Chivito) gehabt. Die Beschreibung wie man es isst, findet sich auf der Cola Flasche an der Wand. „Das Chivito ist man mit der Hand“.
15.10.2024
Das Schiff läuft in den Hafen ein. Drei Paare stehen auf der Dachterrasse des Hotel und freuen sich. Was für ein schönes Gefühl, dass das Schiff jetzt im Hafen liegt. Keine weiteren Verspätungen, sie ist da, die Grande Buenos Aires.
Gratis dazu einen Sonnenuntergang, der die Stadt in warmes Licht taucht.
Jetzt sind wir gespannt. Am Montag geht es dann an die Formalitäten, für Eduard (unser Agent). Ab jetzt beginnt die richtige Arbeit. Insgesamt, so erzählt Micha später, hat Eduard 22 Fahrzeuge, die er aus dem Hafen holt. Alles Reisende. Wahnsinn. Und absoluter Rekord für Eduardo. Im gesamten 2013 hatte er nur 18 Fahrzeuge zu bearbeiten.
Micha hat einen AirTag an Bumba befestigt, so dass wir ungefähr sehen können, wo er im Hafen steht. Er ist jedenfalls auf dem Schiff. Perfekt.
14.10.2024 bis 16.10.2024
Am Montag morgen zeigt der AirTag von Bumba seinen Standort mit 2 km Entfernung an. Das ist dann am Ende des Hafen. Egal. Rucksack und Jacke geschnappt und los. Wir linsern durch den Zaun am anderen Ende des Hafens und DA IST ER. Das, was wir sehen können, sieht gut aus. Wir zwei sind einfach nur glücklich, ihn zu sehen.
Nach sage und schreibe 36 Tagen können wir ihn aus dem Hafen holen! Micha kommt direkt zum Hotel, ich führe einen Freudentanz auf und dann werden fix die Sachen in ihn reingeschmissen, Wasser aufgefüllt und los. Wir standen im absoluten Halteverbot, daher die Eile.
Unsere erste Fahrt geht zum Lighthouse. Wir waren zu Fuss hier und hatten schon den Platz angeschaut, wo wir uns hinstellen können. Diese Idee hatten mehrere. Das ist keine Überraschung. Einige hat Micha schon im Hafen kennengelernt t, einige sind auch für ihn neu. Was für eine Stimmung. Man sieht nur strahlende Gesichter. Alle uns bekannten Fahrzeuge sind da, unbeschädigt und mit dem Inhalt. Es fehlt nicht eine Socke 😉
Jetzt geht es erstmal an das ein- und verräumen. Allerdings machen wir heute Abend nur noch das Wichtigste. Das Bett beziehen, Zahnputzsachen raus und den Wasserkocher für Morgen bereit stellen. Für den ersten Kaffee in Bumba in Uruguay! Und natürlich die Trockentrenntoilette startklar machen.
17.10.2024
Wir lassen es ruhig angehen. Bis alles an Ort und Stelle ist, dauert es und wir lassen uns Zeit. Unsere Nachbarn, Flavia und Tino, räumen auch alles entspannt auf. Sie haben ihren Sprinter selbst ausgebaut und der Sprinter ist ein kleines Raumwunder.
Die Fahrt geht als Erstes nach Colonia de Sacramento. Ein kleiner Ort mit einer wunderschönen Altstadt. Wir finden einen Stellplatz direkt am Wasser.
Wir genießen einen wunderbaren Sonnenuntergang. Als es Dunkel wird, klopft es am Fenster. Micha geht raus und ein freundlicher Mann sagt, das man hier eigentlich gar nicht mit einem Camper stehen darf. Also wechseln wir den Schlafplatz, selbstverständlich.
18.10.2024
Wir haben die Nacht hier verbracht. Keine 4 km weiter von dem anderem Platz. Die Nacht war ein wenig unruhig, da eine große Straße relativ dicht bei dem Platz lag. Außerhalb von Colonia del Sacramento liegt noch der „Plaza de Toros“, erbaut 1908. Ich schaue mir gerne Architektur an. Wir wandern einmal um das Gebäude und dann fahren wir weiter.
Die Fahrt weiter durch kleine und auch größere Ortschaften. Wir haben heute einen reinen Fahrtag, unser Ziel ist Argentinien und hier unten in Uruguay nichts, was wir uns gerne anschauen möchten.
Der auserkorene Schlaftplatz geht über unsere erste Piste. Die Ausblicke sind schön. Felder, Wiesen und eine gut befahrbare Piste.
Unsere letzte Nacht verbringen wir auf einem Stellplatz, der relativ dicht bei der Straße liegt. Wir sehen die Straße nicht, wir hören sie und merken jetzt, dass es die Hauptstraße der Trecker und LKW ist. Macht nix, die Umgebung macht es wett und ab 18:00 Uhr wird der Verkehr weniger.
19.10.2024
Abfahrt nach Argentinien. Auf geht es in das nächste Land.